Bambus statt Plastik
Pandas können gar nicht genug von ihm bekommen, Umweltfreunde lieben ihn und auch Sie kennen ihn wahrscheinlich bereits als dekorative Pflanze im eigenen Haus oder bei Bekannten. Haben Sie schon eine Idee? Dieses mal geht es um einen besonderen Trend – Bambus statt Plastik.
Seit Jahrhunderten wird er in asiatischen Ländern wie China als Rohstoff zum Bauen genutzt. Später wurde der Bambus auch in Südamerika heimisch. Heute denkt man meist an kleine süße Pandabären, die gerade Bambus kauen. In der Zero und Low Waste Bewegung findet die Pflanze ebenfalls immer mehr Unterstützer.
Wächst wie Unkraut
Vor allem durch sein rasantes Wachstum ist er einer der wichtigsten nachhaltigen Rohstoffe. Biologisch betrachtet handelt kann man ihn mehr als ein verholztes Gras sehen, dadurch erklärt sich auch das enorme Bambus Wachstum. In nur 5 Jahren können Bambus Pflanzen geerntet werden und übertreffen damit alle anderen Rohstoffe um Längen! Nach der Ernte kann der Naturstoff zu Wattepads, wiederverwendbaren Küchenrollen, nachhaltigen Uhren usw. verarbeitet werden.
Oft besteht das Armband oder die Aufbewahrungsbox aus diesem Holz. Die Optik wird dabei je nach Verarbeitungsart mittels Streifen oder Punkte im Querschnitt unterstützt. An den dunkleren Stellen erkennt man die Knoten, die das Holz in mehrere Segmente unterteilten.
Wodurch wird er so hart?
Die Pflanze besitzt Silicium Dioxid (SiO2) in großen Mengen. Dadurch wird sie zu einem sehr harten Material. Deswegen werden die Klingen von Bearbeitungswerkzeugen häufig gewechselt. In Längsrichtung ist die Bearbeitung einfacher. Auf diese Weise entstehen weniger Leitbündel und mehr gestreiftes Holz. Das Silicium Dioxid macht das Holz auch im Alltag zu einem stabilen Begleiter.
Für reines Wasser ist er gut geeignet. Daher wird sein Holz oft im Saunabereich verwendet. Er wirkt von Natur aus antibakteriell und kann ohne weiteres für Hygieneprodukte, wie Zahnbürsten oder Wattepads, verwendet werden.
Ist Bambus generell für Pandas essbar?
Gleichmal vorweg: Pandas essen eine andere Bambussorte. Wegen des rasanten Wachstums und des leichten Gewichts schneidet das Material hervorragend ab. Zwar hat man einen weiten Transportweg von Asien nach Europa, der CO2 Ausstoß ist aber noch im Rahmen, da Bambus als „wucherndes Unkraut“ sofort wieder CO2 in gewaltigen Mengen aufnimmt. Außerdem kann man ohne Probleme Ableger züchten. Auch die Panda-Liebhaber müssen sich nicht sorgen: Der verwendete Bambus und der Panda-Bambus liegen in zwei verschiedenen Regionen. Der Himalaya trennt die beiden Gebiete.
Fazit: Was taugt Bambus als Plastikersatz?
In der Nutzung (Abholzung, Trocknung, Bearbeitung) schneidet er besser ab, als beispielsweise Metalle, da er weicher ist und bei der Bearbeitung kaum Energie benötigt.
Das Holz ist ein recht stabiles Material, das aufgrund seiner nachhaltigen Eigenschaften immer mehr Zuspruch gewinnt und zunehmend Plastik ersetzt. Es ist vielseitig und trotz der weiten Transportwege CO2 neutral. Sein geringes Gewicht bietet hohen Tragekomfort. Aber aufgepasst: Stiftung Warentest warnt vor den Coffee-to-go Bechern aus Bambus, weil diese oft mit Chemikalien wie Malamin und ähnlichen Schadstoffen beschichtet sind.