>>Dieser Link führt zu den Kerbholz Uhren
Die Marke Kerbholz dürfte mittlerweile vielen Nutzern ein Begriff sein. Als erster deutscher Holzuhren Hersteller haben sie maßgeblich zur Popularität der Uhren beigetragen. Dadurch gilt der Firmenname selbst schon beinahe als Synonym für hölzerne Armbanduhren. Doch wer steckt eigentlich hinter dem Unternehmen? Wie kam es zur Gründung und was zeichnet Kerbholz aus? Wie Ihr ja wisst ist es stets unser Anliegen nicht nur eine Uhr zu empfehlen, sondern über die Geschichte hinter dem Produkt aufzuklären. Aus diesem Grund haben wir mit Kerbholz Kontakt aufgenommen und genauer nachgefragt. Unsere Fragen wurden sehr ausführlich und freundlich beantwortet.
Wie die Geschichte beginnt…
Die Gründung des Unternehmens ist höchst spannend. Zunächst sind die zwei jungen Kölner Moritz und Matthias als Backpacker durch Zentralamerika gereist und haben dabei neues Material kennengelernt, das sie eigentlich schon zu kennen geglaubt hatten: Holz. Überall begegnete es ihnen: Als Boot, als Hütte, als Besteck und als Schmuck auf den Indiomärkten. Sie verliebten sich in das zeitlose, natürliche Material und waren überzeugt: Das Potential für die Mode war längst nicht ausgeschöpft!
Zurück in Deutschland erzählten sie ihren Freunden Adrian und Nils von der außergewöhnlichen Idee und nach langen Diskussionsabenden, viel Rotwein und noch mehr Herzblut, gründeten sie 2012 das Unternehmen Kerbholz mit Sitz in Köln Ehrenfeld.
Ebenfalls erwähnenswert ist eine erfolgreiche Crowdfunding Kampagne bei der 2014 auf der Plattform Fundsters 100.000€ eingesammelt wurde.
Woher stammt der Name Kerbholz?
Es handelt sich hierbei um eine frühzeitliche Zählliste. Ein geeignetes längliches Brettchen oder ein Stock wurde mit Symbolen markiert. Anschließend wurde das Holz längs gespalten oder geteilt, so dass Schuldner und Gläubiger die an der Trennstelle zusammenpassenden Einritzungen auf ihrer Stockhälfte dokumentiert fanden. Meist erhielt der Gläubiger das längere Teilstück. Wieder zusammengefügt zeigte sich zweifelsfrei, ob die beiden Hälften zusammengehörten oder ob eine Hälfte nachträglich manipuliert worden war. Bei einem erneuten Zusammenlegen konnten bei Bedarf auch einvernehmlich weitere Markierungen angebracht werden. Außer Holz wurden zum Beispiel Knochen verwendet.
An einem bestimmten Termin (Zahltag) wurde das Kerbholz präsentiert, mit dem Gegenstück verglichen und der Schuldner zur Zahlung aufgefordert. Daher leitet sich auch der Spruch ab: „Etwas auf dem Kerbholz haben“.
Für das Unternehmen sind es Erinnerungen, die man in sein Kerbholz kerben kann: Erinnerungen an die schönen Stunden in denen es einen begleitet hat. Diese Kerben, diese Erinnerungen haften an jeder Kerbholz Uhr. So wird das Produkt zum „Kerbholz“ der eigenen schönen Erinnerungen und Emotionen!
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Kerbholz Uhren verwenden für die Fertigung Ahorn, Sandel-, Rosen-, Walnuss-, und Zebranoholz. Hierbei gilt es zu beachten, dass es sich bei den Namen ausschließlich um Kunstnamen handelt, die sich nach dem Look richten und keine botanischen Bezeichnungen darstellen. Ebenfalls wird für die Herstellung von Sonnenbrillen Cellulose-Acetat verwendet. Acetat unterscheidet sich in Optik, Stabilität und Flexibilität von Holz, und ist dabei dennoch nachhaltig und vollständig kompostierbar. Alle Hölzer stammen aus FSC zertifizierten Quellen. Diese Zertifikate werden nur nach ausgiebiger Prüfung vergeben und regelmäßig überprüft. Ebenso sind alle Produzenten und Lieferanten SA8000 zertifiziert. Dies ist ein internationaler Standard mit dem Ziel, Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern zu verbessern.
Kerbholz selbst hat sich Nachhaltigkeit groß auf die Fahnen geschrieben! Ihr Motto ist es „Entwerfen um zu erhalten“. Dabei stehen sie für einen bewussten Umgang mit den Ressourcen dieses Planeten und miteinander – und den Spaß daran. Sie nennen das Hedonistic Sustainability: Produkte die mehr Spaß machen, weil sie nachhaltiger sind.
Seit 2017 spenden sie 10% ihres Gewinns an den „Designing to Sustain“ Verein. Dieser gemeinnützige Verein legt das Geld unabhängig und für alle nachvollziehbar in verschiedene Projekte an.
Das sind Projekte, die sich vor allem mit der Schaffung eines nachhaltigeren Produktionskreislaufs beschäftigen. Ob Recycling, Upcycling, Aufforstung von Baumbeständen oder die Forschung nach neuen, nachhaltigeren Materialien, die den Verbrauch von Energie, Wasser und anderen Ressourcen reduzieren. Sie unterstützen es – messbar, transparent und nachhaltig, weil nachhaltige Produkte die besseren Produkte sind. Womit sie wohl eindeutig richtigliegen.
Deutsche Qualität
Gefühlt drängt sich jeden Monat ein neuer Holzuhren Hersteller auf den deutschen Markt. Auf unsere Frage, was Kerbholz denn von dieser Konkurrenz hält haben wir folgende Antwort erhalten: „Nach wie vor glauben wir an die Einzigartig- und Andersartigkeit unserer Designs, die sich von einer Vielzahl der Konkurrenten abhebt. Durch unsere ständige Weiterentwicklung und die Kreation von Innovationen, wie erst kürzlich der dünnsten Holzuhr der Welt, sehen wir uns nach wie vor in einer Vorreiterrolle.“ Unsere Redaktion hatte ebenfalls Gelegenheit die neuen Modelle „Gustav“ und „Gitta“ zu testen und kann dieser Aussage daher mit gutem Gewissen zustimmen.
Natürlich interessiert uns auch wieviel Arbeit in Kerbholz Uhren investiert wird. Wir haben erfahren, dass von den ersten Designentwürfen bis zur fertigen Uhr ca. 6 Monate vergehen. Dabei sind das Designteam, das Brandmanagement, der Einkauf, der Vertrieb und das Marketing beteiligt.
Insgesamt verkaufen ca. 400 ausgewählte Läden in Deutschland Kerbholz Uhren. Weltweit sind es sogar deutlich mehr. Als Ziel für die Zukunft gilt es das internationale Geschäft weiter auszubauen. Dabei gilt für jedes verkaufte Modell ein 30 tägiges Rückgabe Recht und 2 Jahre Garantie!
Die letzte Frage war welche Sparte nun überwiege. Die Sonnenbrillen- oder die Uhrensparte? Natürlich wurde uns auch diese Frage beantwortet. Im Kerbholz Portfolio befinden sich mehr Uhren als Sonnenbrillen. Dennoch wird auch den Sonnenbrillen weiterhin eine große Rolle zugesprochen, jedoch natürlich nur saisonal.
Mehr Informationen über Vor- und Nachteile von Holzuhren finden Sie unserem allgemeinen Uhrenratgeber.